Geistlicher Impuls für den Monat April

„Ostern zeigt Wirkung“

Liebe Kolpingfreunde!

Wir alle kennen das Lied: »Zwei Jünger gingen voll Not und Zweifel«. Dieses Lied gibt genau das Geschehen wieder, das wir im Evangelium des Ostermontages hören.

Die beiden Jünger sind auf dem Weg von Golgotha nach Emmaus. Sie gehen mit hängenden Köpfen diese 60 Stadien, 12 Kilometer. Mit dem Tod ihres Idols Jesus Christus wurde ihnen gleichsam der Boden unter den Füßen weggezogen. Ihre ganze Hoffnung, dass er das Volk Israel erlösen werde, ist verschwunden.

Sie merken aber auch nicht, wer diesen Weg mit ihnen geht. Sie meinen: es ist einer, der nichts von all dem in Jerusalem mitbekommen hat. Sie merken auch nicht, wie er ihnen alles erklärt, dass es so kommen musste. Endlich kommen sie in dem Dorf mit Namen Emmaus an.

Es ist schon spät und sie überreden ihn, dass er mit bei ihnen bleiben soll. Sie setzen sich an einen Tisch zum Essen. Hier erst gibt sich Jesus zu erkennen. Im Brotbrechen erkennen sie ihn. Dieses Zeichen wird zum Zeichen von uns Christen. Jedes Mal, wenn wir uns an die Eucharistie erinnern, ist Jesus bei uns.

Gehen wir hinein in unsere Zeit. Trotten wir nicht auch wie die Jünger damals gleichsam wie ferngesteuert durch unser Leben. Unser Leben, unsere Welt ist aus den Fugen geraten. Der sinnlose Krieg dieses machtgierigen Despoten bringt unsere Welt und unser Leben aus dem Gleichgewicht.

Aber die Jünger von Emmaus können uns Zuversicht und Hoffnung schenken. Jesus ist ihr Wegbegleiter. Und nicht nur das: Auch uns begleitet er auf unserem Weg durch die Zeit. Er will uns mit dem Brotbrechen und mit dem Austeilen des Brotes Aussicht und Optimismus schenken. Nichts bleibt vom österlichen Geschehen ausgeschlossen. Das heißt: Leben, auch wenn es im Moment verdunkelt ist, bleibt rundum angesagt.

In dieser Hoffnung möge der Auferstandene immer an unserer Seite bleiben. Er möge uns mit seinem Segen begleiten, damit bald wieder Friede in der Ukraine herrscht. Sein Segen möge aber auch uns alle persönlich und unsere Arbeit im Kolpingwerk begleiten.

Dies wünscht euch
mit einem herzlichen Treu Kolping
Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses