“Einer für alle, alle für einen”
Liebe Kolpinggeschwister!
Viele von uns sind in diesen Tagen gefesselt vom König Fußball. Viele fragen sich: Wie weit wird es unsere Nationalmannschaft schaffen? Wird es ein Happy-End in diesem Sommermärchen geben?
Ich erinnere mich noch gut an einen Fußballsong, den die Nationalspieler zur Fußballweltmeisterschaft 1974 im eigenen Land gesungen haben. „Einer für alle, alle für einen.“ In diesem Jahr wurden sie Fußballweltmeister.
Diese Mannschaft hat den Slogan dieses Liedes in die Tat umgesetzt, dass der eine für den anderen gerannt ist, dass er so manche Fehler des Mitspielers ausgemerzt hat. So konnten sie auch nach dem gewonnenen Finale miteinander feiern.
Nur im gegenseitigen Unterstützen können wir vieles erreichen. Dies gilt nicht nur für den Sport. Es gilt ganz besonders für unser Leben in unserer Umgebung, in unserem Gemeinwohl. Nur wenn alle zusammen sich einer Sache annehmen, erst wenn sie die Probleme als die eigenen sehen, kann etwas Großartiges entstehen.
Im Moment habe ich das Gefühl, dass nicht der Wir-Gedanke im Vordergrund steht, sondern dass jeder und jede das eigene Süppchen kocht und gleichsam mit Scheuklappen durch die Welt geht. Wenn man sich nur um sich selber dreht, hat man keinen Blick auf die Not und die Bedürfnisse der Anderen.
Aber auch im Glauben sind wir aufeinander angewiesen. Erst wenn viele zusammenstehen, wird Glaube wieder lebendig. Einer allein kann nichts ausrichten. So ist es wichtig, dass wir als Kirche, dass wir als Kolpingsfamilien zusammenhalten und so gemeinsam vieles erreichen können.
Lassen wir uns antreiben von der Euphorie der Europameisterschaft und nehmen wir uns dies als Beispiel. Nur mit dem „einer für alle, alle für einen“ werden auch wir in der Kirche und in unseren Kolpingsfamilien zu einer schlagkräftigen Truppe.
Dies wünscht Euch
Euer Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses