Geistlicher Impuls für den Monat März

Heimat

Liebe Kolpingfreunde,

der Umzug des Diözesanbüros in das neu renovierte Obermünstergebäude ist vollzogen. Wie das so bei einem Umzug ist, fehlt es noch nach Kleinigkeiten. Dies soll uns aber in unserem Tatendrang nicht bremsen.

Auch wenn das Gebäude das alte ist, so haben wir doch neue Zimmer und vor allem neue Möbel bekommen. Es ist nicht mehr so, wie es war. Wir müssen uns neu eingewöhnen, das bedeutet aber auch, dass wir uns in der neuen Umgebung heimisch fühlen sollen. So kam ich auf die Idee, über das Thema “Heimat” nachzudenken.

Jeder Mensch hat eine Heimat, dort fühlen wir uns wohl, da sind wir daheim. Da kann ich so sein wie ich im Moment sein will. Ich brauche nicht auf Etikette achten. In der Heimat ist mir alles vertraut. Hier fühle ich mich sicher, ich kann Vertrauen schöpfen. Jeder kennt meine Schwächen und Fehler, aber auch meine Stärken. Ich brauche mich nicht zu verstellen. Es entsteht ein Gefühl der Geborgenheit und Schutz.

Dieses Gefühl lässt sich nicht nur auf den Wohnort anwenden, sondern auch auf Menschen, die man gerne hat. Besonders lernt man die Bedeutung des Gefühls von Heimat erst kennen, wenn man die behütete Umgebung verlassen muss. Dann entsteht oft Heimweh. Man lebt in der Erinnerung an schöne Erlebnisse und Ereignisse.

Heute muss man den Begriff Heimat weiter definieren. Menschen aus verschiedenen Ländern können sich leichter begegnen. Dadurch ist ein großer Austausch der verschiedenen Kulturen möglich. Viele Flüchtlinge müssen sich in der neuen Umgebung eine neue Heimat schaffen. Dies ist oft nicht so einfach.

Adolph Kolping hat folgendes im katholischen Volkskalender 1862, S. 3 über Heimat geschrieben: “Keinen Ort auf der Welt gibt es, wo die Menschen zu reiche und so reine Liebe geboten wurde, wo sorgsam ihre Augen über ihn wachten, geschäftigere Hände für ihm sorgten als daheim, wo ins Menschenherz das Fundament gelegt wird für seine ganze Zukunft.”

So wünsche ich euch allen, dass auch euch eine feste Grundlage in euer Herz gelegt wurde, dass ihr auch weiterhin diese Heimat in eurem Herzen tragen könnt und auch anderen das Gefühl der Heimat in der Fremde schenken könnt.

Mit herzlichen Kolpinggrüßen

Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses