Geistlicher Impuls für den Monat Mai

„Dunkelheit und Licht“

Liebe Kolpingfreunde!  Wenn man so in die Geschichte unseres Christentums schaut, so wird man immer wieder die zwei Gegensätze finden: Dunkelheit und Licht. Bereits im Alten Testament begegnet uns das Spiel zwischen Licht und Dunkel, die Wolken- und Feuersäule. Die Israeliten sind dank der Hilfe Gottes auf dem Weg von Ägypten ins gelobte Land unterwegs. Sie werden von der Feuersäule begleitet. Gott begleitet sein Volk. Sie können agieren wie so möchten. Sie stehen im Licht. Der Tross der ägyptischen Reiter ist auf der dunklen Seite. Sie wollen gegen Gott arbeiten und manövrieren sich damit ins Abseits, ins Dunkel. In der Osternacht haben wir auch das Phänomen von Dunkelheit und Licht erleben dürfen. Die kleine Flamme der Osterkerze wurde in die dunkle Kirche getragen. Nach dem Dunkel des Todes Jesu am Kreuz und der Grablegung wird uns durch diese kleine Flamme Großes verkündet. Dieses Licht der Kerze – das Sinnbild für Christus – verteilt sich im gesamten Kirchengebäude und bringt den Menschen Licht und damit Hoffnung für ihr Leben. Der Mai in diesem Jahr ist geprägt vom Feiern der Auferstehung. Fünfzig Tage sind es, in denen wir den Sieg des Lebens über den Tod feiern dürfen. Am Ende der fünfzig Tage steht das Pfingstfest. Hier ist auch Dunkelheit und Licht angesagt. Die Jünger zusammen mit Maria sind seit der Auferste-hung Jesu verängstigt und verschanzen sich hinter verschlossenen Türen. Sie erleben Tristesse, sie haben keinen Mumm, alles ist für sie seit dem Tod Jesu vorbei. Sie sind gleichsam in eine tiefe De-pression gefallen. Und plötzlich kommt wieder Licht in ihre Herzen. Die Bibel bezeichnet sie als Feuerzungen, die das Dunkel ihres Herzens erleuchten. Plötzlich bekommen sie Mut, fassen sich ein Herz und tragen die Botschaft Jesu hinaus in die ganze Welt. Auch in unserem Leben ist oft Dunkelheit. Oft wissen wir nicht mehr, wie es weiter gehen soll. Wir sitzen richtig fest. Dieses Gefühl wird im Moment noch unterstützt durch die Pandemie, die wir jetzt durchleben müssen. Aber im Vertrauen auf Gott können wir den Weg in die Zukunft gehen, denn er hat uns versprochen, dass er immer bei uns ist. So können wir, auch wenn es im Moment in unserem Leben dunkel erscheint, darauf vertrauen, dass Jesus uns in das Licht führt und uns damit Hoffnung für unser Leben schenkt. In diesem Vertrauen grüße ich Euch mit einem Treu Kolping Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses