„Herr, wie du willst“
Liebe Kolpingfreunde,
November ist ein Monat, der uns daran erinnert, dass unser Leben vergänglich ist. Das Wetter tut das ihrige dazu. Trübe, wolkenverhangen, nebelig. Die Tage werden immer kürzer, und die Nächte immer länger. Viele Menschen leiden in diesen Wochen unter starken Gefühlsschwankungen. Jeder sehnt sich danach, dass – wenn es auch nur Stunden sind – sich die Sonne am Horizont zeigt.
Am 1. November werden wir herausgeholt aus diesem Tal. Uns werden die Heiligen vorgestellt, die uns Leuchtzeichen in unserer Welt sein sollen. Auch werden uns, neben allen Heiligen, im November Menschen an die Seite gestellt, die es ernst gemeint haben mit ihrem Glauben. Sie haben versucht, die Botschaft für die Menschen um sie herum in die Tat umzusetzen und zu bezeugen.
Einer dieser Menschen ist der selige Pater Rupert Mayer. Mit ihm verbindet mich sehr viel. War er doch auch bei den Soldaten im Krieg eingesetzt. Er hat diesen Soldaten immer wieder Licht in ihr Leben gebracht, wenn er sie besucht und mit ihnen, oft in den Schützengräben, Eucharistie gefeiert hat. P. Rupert Mayer war bis hinein in den eigenen Tod standhaft geblieben, auch wenn die Nazischergen ihn im Kloster Ettal mundtot machen wollten. Er hat es sich nicht verbieten lassen, die Botschaft Jesu Christi von Tod und Auferstehung zu verkünden, ob es gelegen oder ungelegen war.
P. Rupert Mayer hat uns ein Gebet hinterlassen, das ich oft bete und das mir in meinem Leben schon oft Hoffnung und Kraft geschenkt habe.
„Herr, wie Du willst, so soll mir gescheh`n
und wie Du willst, will ich geh`n;
hilf Deinen Willen nur versteh`n!
Herr, wann Du willst, dann ist es Zeit;
und wann Du willst, bin ich bereit,
heut und in Ewigkeit.
Herr, was Du willst, das nehm` ich hin
und was Du willst, ist mir Gewinn;
Genug, dass ich Dein eigen bin.
Herr, weil Du`s willst, drum ist es gut;
und weil du`s willst, drum hab` ich Mut.
Mein Herz in Deinen Händen ruht!“
So wünsche ich Euch, dass auch ihr von der Botschaft Jesu Christi durchdrungen sein könnt und diese Überzeugung anderen Menschen, besonders unseren Kolpingmitgliedern weitergeben könnt
Mit herzlichen Kolpinggrüßen
Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses