Geistlicher Impuls für den Monat September

„Naturschauspiel“

Liebe Kolpingfreunde,

Viele von uns haben die Ferien oder den Urlaub genossen. Manche sind in andere Länder gereist, viele von uns sind zu Hause geblieben. Jeder hat sich nach seinen eigenen Vorstellungen seine freie Zeit, seinen Urlaub gestaltet.

Ich selber habe in diesem Jahr die Zeit genutzt und mich bei meiner Nichte zum Familienbesuch eingemietet. Sie lebt mit ihrer Familie in der Schweiz, am Bieler See. Eines Abends saß ich mit meiner Nichte auf der Terrasse. Bei einem schönen Gespräch kam ihr Mann und der Sohn vom Sport ganz aufgeregt zurück und sie sagen nur: habt ihr das gesehen. Wir waren in das Gespräch vertieft und außerdem hat sich das ganze Szenario hinter ihrem Haus abgespielt.

Gleich sahen wir das phänomenale Schauspiel, das ich so in meinem Leben noch nicht gesehen hatte. In einer Wolke zuckten immer wieder Blitze, man konnte aber nichts hören und von Wind und Regen war auch nichts zu bemerken. Ich habe dieses grandiose Naturschauspiel – das am anderen Tag natürlich auch in der Tageszeitung ein Thema war – fotografiert und auch gefilmt. Ihr könnt es euch anschauen.

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Dieses Naturschauspiel hat mich zunächst fasziniert. Wären meine Verwandten nicht gekommen, an uns wäre das vorbei gezogen. Nach der ersten Bewunderung habe ich mir so meine Gedanken gemacht, die ich euch nun mit in den Monat September geben möchte.

Als erstes kam mir der Vergleich mit dem brennenden Dornbusch. Gott hat sich dort dem Mose geoffenbart, als der „Ich bin“. Für ihn war das sicherlich ein prickelnder Augenblick. Damals wie heute gilt: Gott bleibt nicht für sich, sondern er zeigt sich uns auch heute noch. Dieses Schauspiel habe ich als Zeichen Gottes gedeutet, dass er uns sagen möchte: ich lasse euch nicht allein.

Zweitens: Oft müssen wir von anderen auf das Faszinierende hingewiesen werden. Das gilt auch für unseren Glauben. Wir alle wurden durch unsere Eltern und Verwandte in den Glauben hineingeführt. Auch wenn es am Anfang etwas Faszinierendes war, verebbt es oft in unserem Leben. Aber: es wird uns hie und da dieses Beeindruckende, ganz besonders des Glaubens, auch heute noch vor Augen geführt.

So wünsche ich euch für die kommenden Wochen, dass euch, wie mir, ein Erlebnis in der nächsten Zeit begleitet, das euch aufmerksam macht, Gott ist da, er begleitet uns, er lässt uns nicht im Stich. Diese Zuversicht können wir ganz besonders in der Corona-Zeit brauchen, damit wir wieder mit frohem Herzen unsere Kolpingarbeit weiter machen können.

Zum Schluss mein kleiner Wunsch an Euch: Bleibt’s ma g‘sund.

Einen guten Neustart wünscht Euch
Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses