Geistlicher Impuls für den Monat Dezember

„Die kleinen Schneeflocken“

Liebe Kolpinggeschwister!
Das hätte doch von uns keiner geglaubt. Das Thema Schnee bestimmt am Anfang Dezember unsere Schlagzeilen. Es hat so viel geschneit, dass Landstriche im Schnee versunken sind. Nichts ging mehr, der Flughafen war geschlossen, kein einziges Flugzeug konnte starten, geschweige denn landen; die Bahn hat den Verkehr eingestellt, im öffentlichen Nahverkehr fuhren weder Busse noch die Tram; wer nicht unbedingt etwas Wichtiges zu erledigen hatte, der sollte zu Hause bleiben.

Das ist ein Ereignis, an das wir nicht mehr geglaubt haben. Was so ein ungeheurer Schneefall bewirkt. Ganz kleine Schneeflocken bewirken etwas Großes. Wir Menschen sind machtlos den Gewalten ausgeliefert. Es ist schon gut, dass wir nicht alles vorberechnen und alles so einstellen können, wie wir uns das gerne wünschen.

Hier wird uns wieder deutlich, dass einer alles in der Hand hat. Gott hat die Schöpfung ins Dasein gerufen. Er ist es, der sie uns in die Hand übergeben hat, damit wir sie hegen und pflegen. Das ist unser Auftrag als Christen.

Genauso wie die kleinen Schneeflocken können auch wir als Kolpinggeschwister etwas bewegen, wenn wir alle zusammenhelfen. Wenn wir uns auf unsere Wurzeln berufen und beharrlich miteinander zu einem vorgegebenen Ziel unterwegs sind, können wir viel bewegen, gemäß dem Leitgedanken unseres neuen Leitbildes „Zusammen sind wir Kolping.“

Nehmen wir uns ein Beispiel an den Schneeflocken. Sie sind winzig, unendlich zart, fast gewichtlos, aber haben dennoch eine so große Gewalt haben. Oft trügt die äußere Erscheinung. In großer Zahl vereint, besitzen sie eine ungeheure Kraft. Nehmen wir dies ganz besonders im Advent, in der Vorbereitung auf Weihnachten uns zu Herzen, dass wir alle, wie die Schneeflocken viel bewegen können, denn „Zusammen sind wir Kolping“. „Wir zusammen“, so haben wir die Überschrift für unsere Arbeit im neuen Jahr 2024 gewählt.

So wünsche ich Euch mit einem Treu Kolping eine ruhige und besinnliche Adventszeit.

Euer Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses