Geistlicher Impuls für den Monat April

„Ostern – Aufbrechen“

Liebe Kolpinggeschwister! In diesem Jahr fällt das Osterfest genau auf den Übergang von März auf April. Ostern wirkt aber weiter. 50 Tage lang gibt uns die Kirche Zeit, dieses Fest gebührend zu feiern. Der eine oder die andere fragt sich in dieser Zeit: Warum räumt uns die Kirche eine so lange Zeit ein? Diese Tat, die Jesus durch seinen Tod am Kreuz, aber besonders durch seine Auferstehung geschenkt hat, war so epochal, dass wir uns dafür Zeit nehmen sollen, dies zu feiern. Wir sollen aber auch immer wieder nachdenken, was es bedeutet, dass Jesus uns durch seinen Tod am Kreuz neues Leben geschenkt hat. Ostern bedeutet immer wieder Aufbrechen, zusammen mit Jesus. Er hat das Dunkel unseres Lebens überwunden, das Böse hat keine Macht mehr über uns. Durch seine heroische Tat hat er uns schon jetzt einen Anteil an dem gegeben, was uns alle einmal erwartet, wenn wir bei Gott sind. Willi Hoffsümmer beschreibt in einer seiner Kurzgeschichten, was Ostern bedeutet. Nehmen wir uns die Bärenraupe zum Vorbild.

»Weiter und immer weiter geht sie, die Bärenraupe. Auf der anderen Seite der Straße ahnt sie herrliches Grün; jenseits der Straße wächst, was sie satt machen kann. Aber sechs Meter Asphalt liegen dazwischen! Und dann ihre Stummelfüße! Und die Autos jagen hin und her! Zwanzig in der Minute! In einer Stunde über 1000! Nicht nur PKWs: Lastautos, Sattelschlepper, Fußgänger, Radfahrer, Mopeds. Aber sie geht. Ohne Hast. Ohne Furcht Punkt ohne großartige Taktik. Zwanzig Autos in der Minute! Und sie geht und geht und geht und – kommt an!« [Willi Hoffsümmer, 255 Kurzgeschichten, S. 44f]

Ostern heißt immer Aufbrechen. Machen wir uns immer wieder auf, den Weg zusammen mit Jesus durch unser Leben zu gehen. Er hat uns ja, wie den Jüngern von Emmaus, versprochen unser Wegbegleiter zu sein, egal was im Leben auf uns zukommt. So wünsche ich euch allen eine gesegnete, gnadenreiche Osterzeit Euer Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses