Geistlicher Impuls für den Monat März

Das Ziel ist Bekehrung

Liebe Kolpingfreunde!

Viele haben am Faschingsdienstag das Lied „Am Aschermittwoch ist alles vorbei“ gesungen. Ja, mit dem Aschermittwoch beginnt nach den tollen Tagen, in denen wir das Feiern nach Corona in vollen Zügen genießen konnten, die Fastenzeit. Wo man vorher über die Stränge geschlagen hat, steht plötzlich der Verzicht im Vordergrund. Wo viele im Fasching in andere Rollen geschlüpft sind und das Leben in vollen Zügen genossen haben, werden wir nun unweigerlich an den Ernst des Lebens und an unsere eigene Vergänglichkeit erinnert.

Als Katholiken sind wir immer am Aschermittwoch aufgerufen, uns den Weg hin zum Osterfest zu beginnen. Bereits zu Beginn der österlichen Bußzeit haben wir das Ziel vor Augen.

Wir erreichen dieses Ziel aber nur, wenn wir unser Leben umkrempeln. Das Ziel heißt: Bekehrung. Gott lädt uns in dieser geprägten Zeit ein, umzukehren, wo wir den Weg zum Leben verlassen haben. Ich glaube jeder und jede von uns kann hier etwas von seinem oder ihrem Leben einbringen, wo er oder sie glaubt, dass es nicht in den richtigen Bahnen läuft.

An Aschermittwoch hören wir aus dem Mund des Propheten Joël diese starken Worte, durch sie ermuntert uns der barmherzige Gott: Kehrt um zu mir!

Der Weg auf Ostern zu ist ein Weg der inneren Umkehr, bei dem man seinen Blick auf sich selber richtet, sein Leben überdenkt und sich dadurch neue Orientierung erhofft, nach dem man sein Leben ausrichten möchte. Gleichzeitig soll aber auch der Weg zu Gott neu in den Blick genommen werden. Es tut uns allen gut, unsere Verbindung zu Gott im Gebet wieder neu zu entdecken. Und daraus entsteht der Weg, den uns das Kreuz weist, dass nämlich unser Blick zu unseren Mitmenschen geschärft wird. Viele in unserem Land und auch darüber hinaus brauchen unsere persönliche und unsere materielle Unterstützung.

Machen wir uns auf den Weg. Beim Gottesdienst am Aschermittwoch wird uns als äußeres Zeichen das Zeichen des Kreuzes mit den Worten auf die Stirn gezeichnet: »Kehre um und glaube an das Evangelium.« Diese Einladung sollen wir beherzt angehen. Sieben Wochen haben wir nun Zeit, unser Leben zu überdenken und wo es nötig ist, zu ändern.

Dies ist gar nicht so leicht! Immer ist der erste Schritt der schwierigste. Ja, machen wir uns auf den Weg, wagen wir jeden Tag neu diesen ersten Schritt!
So wünsche ich euch, meine lieben Kolpinggeschwister, eine gesegnete Vorbereitungszeit auf Ostern hin, damit wir alle miteinander mit frohen und reinen Herzen die Auferstehung Jesu Christi feiern können.

So grüße ich euch
mit einem herzlichen Treu Kolping
Karl-Dieter Schmidt, Diözesanpräses